Dieses Modell finden Sie in Gleichstrom-Ausführung im Trix H0-Sortiment unter der Artikelnummer 25027.
Großbetrieb: Die 18 314 (ab 1. Juli 1970: 02 0314) bildet ein einzigartiges Unikat der Deutschen Reichsbahn (DR) der DDR in der Reihe der badischen Pacific-Schnellzugloks der Gattung „IV h“, welche von 1918 bis 1920 von Maffei in drei Baulosen mit insgesamt 20 Exemplaren geliefert worden waren. Alle 20 Loks übernahm die DRG als 18 301-303, 18 311-319 und 18 321-328. Prädestiniert waren sie für den schweren Schnellzugdienst, vornehmlich auf der Rheintalbahn Basel – Mannheim. Ab 1933 wanderten die Loks langsam Richtung Norden, und wurden kurzzeitig in Darmstadt, Koblenz und Hamburg-Altona beheimatet, bis sie schließlich alle in Bremen eine neue Heimat fanden. Bis auf die 18 326 überstanden alle Loks den Zweiten Weltkrieg, doch als Splittergattung wurden sie bereits 1948 ausgemustert. Lediglich die 18 316, 319 und 323 blieben für Versuchsdienste des BZA Minden im Bestand. Hingegen gelangte die 18 314 auf Betreiben von Max Baumberg – dem späteren Leiter der VES-M Halle – im April 1948 im Tausch gegen die im Osten verbliebene 18 434 (S 3/6) an die spätere Deutsche Reichsbahn (DR) in der Sowjetzone (ab 1949 DDR). Nach einer Anfang August 1948 abgeschlossenen Hauptuntersuchung im RAW Stendal wurde sie zunächst von Stendal aus, dann ab April 1950 vom Bw Dresden-Altstadt aus für Sonderzugdienste eingesetzt. Ab August 1950 folgte ein längerer Aufenthalt im RAW Meiningen, um wie geplant als Versuchslok für die Versuchs- und Entwicklungsstelle Maschinenwirtschaft in Halle (VES-M Halle) zu dienen. Für ihre Versuchsaufgaben erhielt sie eine Riggenbach-Gegendruckbremse sowie im Tausch den Tender einer französischen Nordbahn-Dampflok. Vorwiegend in den Diensten der VES-M erbrachte die alsbald mit dem Spitznamen „Schorsch“ bezeichnete 18 314 dann bis 1959 eine Jahresfahrleistung zwischen 18.000 und 57.000 km. Ende der 1950er Jahre benötigte die VES-M aber schnellere Loks, um u.a. Reisezugwagen für 160 km/h entsprechend zu testen. Doch so schnell fahrende Loks waren nicht vorhanden. Daher sollte nun auch die 18 314 entsprechend modifiziert werden, um höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. So begann im April 1960 im Rahmen einer Hauptuntersuchung ihr Umbau im RAW Zwickau. Sie erhielt einen neuen, modifizierten Verbrennungskammerkessel vom Typ 39E, ein neues Führerhaus und einen Einheitstender 2‘2‘T34. Zylinder und Kesselaufbauten wurden mit einer strömungsgünstigen Teilverkleidung versehen sowie kleine, speziell entwickelte Windleitbleche angesetzt. Zu guter Letzt glänzte sie nun auch in grüner Lackierung mit weißen Zierstreifen. So verließ im Dezember 1960 eine völlig neugestaltete 18 314 das RAW und konnte nun mit einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h punkten. Sie brachte es bis 1967 dann auf eine Jahresfahrleistung von bis zu 76.000 km, erstaunlich für ein Lok in Versuchsdiensten, nicht verwunderlich aber, da auch zwischendurch Planeinsätze im Schnellzugdienst gefahren wurden. Eine letzte Hauptuntersuchung ab September 1967 bescherte der Lok auch noch eine Ölhauptfeuerung, was sie noch etwas leistungsfähiger machte. Zwei Jahre stand sie dann noch regelmäßig unter Dampf, dann reduzierten sich ihre Einsätze deutlich. Zwar absolvierte sie ab 1. Juli 1970 unter der EDV-gerechten Nummer 02 0314 noch einige Fahrten, aber ein Zylinderschaden forcierte ihre Abstellung Ende 1971 und so erfolgte ihre Ausmusterung am 1. August 1972. Zunächst gelangte sie in die Obhut des Verkehrsmuseums Dresden und ging von dort 1984 mit der Überführung am 25. Mai 1984 an den Verein „Historische Eisenbahn Frankfurt“ (HEF). Seit 1986 bildet sie als Dauerleihgabe der HEF eines der Glanzstücke im Auto- und Technikmuseum in Sinsheim.